Amal Isber in Leapar Ogaim aus dem Auraicept na N-Éces (die Fibel der gelehrten Dichter)
Das Ogam-Traktat (Amal Isber in Leapar Ogaim) ist eine altirische Handschrift, die im Auraicept na N-Éces erwähnt wird und die in verschiedenen anderen Handschriften (14.-17.Jhdt.), v.a. im Book of Ballymote erhalten ist. Es ist die umfangreichste literarische Quelle über das Ogam und für jede (spirituelle oder magische) Beschäftigung mit Ogam unerlässlich.
Die Wortogams und die vielen Bedeutungstabellen können zu Divination und Meditation inspirieren. Die verschiedenen außergewöhnlichen Ogamversionen und Ogam-Codes wiederum zu Sigillenmagie. Auch als Geheimschrift lässt sich Ogam hervorragend nutzen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Anfangs wird der Mythos geschildert, wie der Gott Ogma (vgl. Gall. Ogmios) das Ogam erfunden hat.
Einige Ogams lassen auch den Schluss auf die Verwendung einer Gebärdensprache zu, wie das Nasen-Ogam oder das Fuß-Ogam.
Andere, wie das Buben-Ogam, deuten eindeutig divinatorische Verwendungen an.
Da im Original die Versionen recht chaotisch angeordnet sind, habe ich mir erlaubt, in meiner Übersetzung die Ogamversionen etwas zu strukturieren. Die Bezifferung ist allerdings nach dem Original belassen zur besseren Zurückverfolgbarkeit im Original. Die Wortogams und Buchstabenbedeutungen habe ich im Anschluss tabellarisch zusammengefasst, ebenfalls zur besseren Übersichtlichkeit. Das Wortogam des Con Culann ist hier vollständigkeitshalber ebenfalls angeführt, obwohl es nicht aus dem Ogamtraktat stammt sondern aus einer späteren irischen Quelle.
Weiters habe ich mir in meiner Übersetzung erlaubt, zu den einzelnen Ogamversionen zum einen Erklärungen zuzufügen (zum besseren Verständnis) und zum anderen auch Anregungen für sigillenmagische Verwendungen. Alle meine Zufügungen sind in eckigen Klammern, damit das Original jederzeit nachvollziehbar bleibt.
Das Ogamtraktat und die Tabellen (Anhänge) sind je extra als pdf-Dateien abgespeichert:
Ogamtraktat – Übersetzung aus dem Altirischen von George Calder 1917, Übersetzung aus dem Englischen von mir (Mc Claudia):
Anhang 1, Grundsätzliches
– Auflistung nach Aicme
– Lautwert, Buchstabe
– Bedeutung der Ogamnamen
– Baum-Ogam (Nr. 1. im Ogamtraktat)
– Zusammenfassend alle Bäume und Pflanzen, die sich zu den Ogambuchstaben finden
– Zusammenfassung der Wortogams als je ein Spruch
Anhang 2, Wortogams (Ir. Bríatharogam)
Wortogams sind poetische Erklärungen der einzelnen Ogambuchstaben. Ähnlich wie die altenglischen oder altisländischen Runengedichte kann man die Wortogams als Wahrsagesprüche oder Meditationshilfen beim Orakeln mit Ogam verwenden.
– Bríatharogam Morainn mac Moín (Nr. 2 im Ogamtraktat)
– Bríatharogam Maic ind Óc (Nr. 3 im Ogamtraktat)
– Bríatharogam Con Culainn, nicht Ogamtraktat enthalten, sondern ein eigenes Manuskript aus dem 16./17. Jhdt.
Anhang 3, Ogams der Tiere
Die folgenden Ogamtabellen enthalten immer wieder einfache Zählungen innerhalb der Aicme (1 Kuh, 2 Kühe, 3 Kühe….). Der Wahrsage- und Bedeutungscharakter für die einzelnen Zeichen ist hier nicht gegeben. Man könnte nur die Aicme selbst als Sinnbilder verwenden. Die Zähl- und Zuordenfreude der Filid, die das Ogamtraktat verfasst haben, scheint hier keine Grenzen zu kennen.
– Sau-Ogam (Nr. 4 im Ogamtraktat)
– Vogel-Ogam (Nr. 7 im Ogamtraktat)
– Hunde-Ogam (Nr. 14 im Ogamtraktat)
– Ochsen-Ogam (Nr. 15 im Ogamtraktat)
– Hirsch-Ogam (Nr. 10 der Ogam-Scales)
Anhang 4, Ogams mit Irland-Bezug
Den folgenden Ogams sind irische Namen zugeordnet:
– Fluss/See-Ogam (Nr. 5 im Ogamtraktat)
– Burgen-Ogam (Nr. 6 im Ogamtraktat)
– Kirchen-Ogam (Nr. 9 im Ogamtraktat)
– Heiligen-Ogam (Nr. 17 im Ogamtraktat)
Anhang 5, Ogams abstrakter Begriffe, Gegenstände, Gewässer
– Farben-Ogam (Nr. 8 im Ogamtraktat)
– Landwirtschafts-Ogam (Nr. 12 im Ogamtraktat)
– Wasser-Ogam (Nr. 13 im Ogamtraktat)
– Waffen-Ogam (Nr. 20 der Ogam-Scales)
– Boot-Ogam (Nr. 83.b) der Ogam-Scales)
Anhang 6, Ogams der Menschen
– Menschen-Ogam (Nr. 10 im Ogamtraktat)
– Frauen-Ogam (Nr. 11 im Ogamtraktat)
– Kunst-Ogam (Nr. 18 im Ogamtraktat)
– Gruppen-Ogam (Nr. 88 der Ogam-Scales)
Quellen und Original:
Auraicept na N-Éces in Altirisch mit englischer Übersetzung von George Calder 1917: http://www.archive.org/details/auraicept00calduoft
Das Ogamtraktat auf Englisch: http://www.maryjones.us/ctexts/ogham.html
Die „Ogam-Scales“ aus dem Book of Ballymote: http://www.equinox-project.com/ogamscales.htm