Überblick über die wichtigsten irischen Mythen – chronologische Reihenfolge nach den handschriftlichen Quellen

Quellen: Helmut BIRKHAN 1997, S. 468 ff. und Bernhard MAIER Lexikon 1994

Die Viten der irischen Heiligen, ca. 8. Jhdt.

In diesen Abhandlungen geht es um irische Heilige, die oft die Fortsetzung der alten Gottheiten sind, wie z.B. Brigit. Die Heiligen und ihre Wunder werden in allen Einzelheiten beschrieben bei der Überwindung der Druiden und des heidnischen Glaubens. Das Heidentum an sich aber leider nicht.

 

Lebor Dromma Snechta – “Buch von Druim Snechta“, 8. Jhdt.

enthält zahlreiche Sagen, ist aber verschollen. Folgende Sagen wurden in späteren Aufzeichnungen gefunden:

Togail Bruidne Da Derga – „Die Zerstörung vom Haus des Da Derga“

Aus dem Ulster-Zyklus. Der junge König Conaire Mór verabsäumt es, seine räuberischen Ziehbrüder angemessen zu bestrafen. Daraufhin wird er vom Schicksal gezwungen, mehrere Gessa (Tabus) zu verletzen und wird im Hause seines Freundes Da Dergas von seinen Ziehbrüdern ermordet.

Audacht Morainn – „Das Vermächtnis von Morann“, 8. Jhdt.

Eine Sammlung von Lehrsprüchen des Richters Morann, die er für seinen Adoptivsohn, König Feradach Find Fechtnach verfasst hatte. Es geht darin um die „Gerechtigkeit des Herrschers“, das heißt, wenn der König gut und gerecht ist, geht es ihm und seinem Land auch gut.

Airne Fíngein – „Fíngeins Nachtwache“, 9. Jhdt.

In 4 Handschriften aus dem 14. Jhdt. erhalten. Aus dem historischen Zyklus. Fíngein mac Luchta (2. Jhdt.n.Chr.) erscheint zu Samain die Fee Rothniam, die ihm weissagt, dass noch in derselben Nacht dem König Feidlimid ein Sohn geboren werde, der die 5 Provinzen einigen werde und Ahnherr von 53 Königen wird. Wunderbare Naturzeichen begleiten die Geburt des Königs, der tatsächlich in derselben Nacht geboren wird. Es ist Conn Cétchathach. Fíngein dient ihm 50 Jahre und stirbt für ihn im Kampf.

 

Lebor na h-Uidre – “Buch der dunkelfarbigen Kuh“, 11. Jhdt.

Compert Chon Culainn – “Die Empfängnis des Cú Chulainn”

Aus dem Ulster-Zyklus. Vorgeschichte der TBC. Die Schwester oder Tochter von König Conchobar mac Nesa, Deichtine, wird auf geheimnisvolle Weise schwanger, u.U. durch den Gott Lug mac Ethnenn. Sie gebiert einen Jungen namens Sétanta, der aber als Sohn von Sualtaim (der Gatte von Deichtine) gilt. Sétanta wird später zu Cú Chulainn.

Táin bó Cuailnge – „Das Wegtreiben der Rinder von Cooley“

Umfangreichste Geschichte aus dem Ulster-Zyklus. Das ultimative Epos, vergleichbar mit der homerischen Ilias. Königin Medb, die große Königin von Connaught, raubt in einem Feldzug den braunen Stier von Cooley aus Ulster. Cú Chulainn, der irische „Achilleus“, ein Ulster-Mann, ist dabei ihr Feind und schlägt alleine! gegen das Connaughter-Heer siegreich viele Schlachten, da die Ulaten an einer Schwäche leiden und nicht kämpfen können. Viele Kämpfe, viel archaische Symbole, große Verluste beiderseits. Der braune Stier bekämpft nach seinem Raub den berühmten Stier von Connaught.

Togail Bruidne Da Derga (s. Lebor Dromma Snechta)

Cath Maige Tuired – “Die Schlacht von Mag Tuired”, 11. Jhdt.

Erhalten in zwei Handschriften aus dem16. u. 17. Jhdt. Wichtigste Geschichte aus dem mythologischen Zyklus.

Die erste Schlacht von Mag Tuired:

Die Túatha Dé Danann landen in Irland, verbrennen ihre Schiffe, um Flucht zu verhindern und verlangen von den einheimischen Fir Bolg, sich ihnen zu unterwerfen. Diese verweigern das logischerweise, und es kommt zu Beltaine zur 1. Schlacht von Mag Tuired. Nuadu, König der Kinder Danus, verliert in der Schlacht durch Streng, einem Fir-Bolg-Krieger, seinen Arm. Der Druide Dian Cécht und der Schmied Credne basteln ihrem König einen Arm aus Silber, weshalb Nuadu nun den Beinamen Airgetlám (Silberhand) erhält. Trotz der silbernen Hand darf Nuadu nun nicht mehr König sein, da ein König keine Behinderung haben darf. Bres, Sohn einer Túatha-Dé-Danann-Frau und dem Fomoire-König Elatha, übernimmt das Königsamt. Bres schlägt den Fir Bolg Frieden vor, indem er ihnen die Hälfte Irlands anbietet. Die Fir Bolg lehnen ab, und die Schlacht geht weiter. Streng, nach dem Tod des Fir-Bolg-Königs Eochaid, nun selbst Herrscher, nimmt das Friedensangebot an. Die Fir Bolg müssen sich nach Connaught und auf die Inseln zurückziehen.

Die zweite Schlacht von Mag Tuired:

Vorgeschichte: Bres, obwohl er den Beinamen „der Schöne“ hat, ist ein Diktator, Leuteschinder und geizig. Nachdem er den fili Cairbre beleidigt hatte, singt dieser eine Satire über Bres, woraufhin dieser von einem Ausschlag befallen wird, sein Königsamt zurücklegt und eine Fomoire-Armee gegen die Túatha Dé Danann aufstellt. Nuadu aber wird wieder König der Túatha Dé Danann – trotz Silberhand. Es ist nun 27 Jahre nach der 1. Schlacht von Mag Tuired. Der Meister aller Künste und Superheld Lug mac Ethnenn klopft an des Königs Tür und begehrt Einlass, der ihm auch gewährt wird, nachdem er bewiesen hat, dass er alle Künste beherrscht. Nuadu übergibt Lug das Königsamt. Dieser rüstet ein mächtiges Heer, voller tödlicher Zauberwaffen. Die Schlacht entbrennt, und der Druide Dian Cécht erweckt die Gefallenen immer zu neuem Leben, sodass die Fomoire verlieren müssen. Letztlich wird deren Anführer, Balor mit dem bösen Auge (sein Auge kann eine Armee vernichten), von Lug mit einem Schleuderstein, mit dem er ihm sein Auge durch den Kopf schießt, getötet. Die Fomoire werden aus Irland vertrieben, und Bres erwirkt Begnadigung, indem er den Túatha Dé Danann einige Künste lehrt. Die Geschichte endet mit einer Vision vom Weltenende durch die Kriegsgöttin Badb.

Baile Binnbérlach mac Buain – “Baile mit der schönen Stimme, der Sohn von Buan”, 11. Jhdt.

Erhalten in drei Handschriften aus dem 16. Jhdt. Aus dem Historischen Zyklus. Baile, ein Held aus Ulster und Ailinn, eine Heldin aus Leinster, verlieben sich unsterblich ineinander. Eines Tages wollen sie sich treffen, doch durch einen übelwollenden Boten, der den Liebenden unabhängig voneinander vom Tod der/des Geliebten erzählte, starben beide an gebrochenem Herzen. Aus dem Grabhügel von Baile wächst eine Eibe, aus dem von Ailinn ein Apfelbaum. Eines Tages schnitzen fili (Dichter) aus den Hölzern beider Bäume Schreibtafeln, um ihre Dichtung aufzuschreiben. Der Hochkönig von Tara hält eine Tafel der Eibe, eine des Apfelbaums in Händen. Beide Tafeln vereinigen sich wie Magneten und sind nicht mehr auseinanderzubringen.

Baile in Scáil – „Die Weissagung des Phantoms“, 11. Jhdt.

Erhalten in zwei Handschriften aus dem 15. u. 16. Jhdt. Aus dem historischen Zyklus. König Conn Cétchathach (2. Jhdt. n. Chr.) spaziert durch Tara und steigt auf den Lia Fáil (Stein des Schicksals), der sofort laut aufschreit. Der fili des Königs sagt, dass der Stein so oft schreit, wie der König Nachkommen hat. Plötzlich sind der König und sein Dichter von einem Zaubernebel umgeben, der sie in ein mysteriöses Land entlässt mit einem goldenen Baum entlässt. Ein geheimnisvoller Reiter führt die beiden zu einem Haus, wo auf einem Thron eine junge Frau – die Herrschaft – sitzt. Der Reiter stellt sich als Lug mac Ethnen vor und sagt dem König seine Nachkommen voraus. Die Herrschaft schenkt Conn Bier ein. Der fili zeichnet die Nachkommen auf vier Eibenstäbe auf.

Aislinge Meic Chon Glinne – “Der Traum des Mac Con Glinne”, 11. Jhdt.

In zwei Schriften aus dem 12. Jhdt. erhalten. Die Geschichte ist eine Parodie auf die irische Kirche. Im 8. Jhdt. wandert der Gelehrte Aniar Mac Con Glinne quer durch Irland. Er gerät in Streit mit dem Bischof von Cork und wird zum Tode verurteilt. Durch List gelingt es Aniar zweimal, der Hinrichtung zu entkommen und flüchtet zum König von Munster. Dieser aber leidet unter Fresssucht und wird durch skurille Mittel von Aniar davon befreit. Das Todesurteil wird nun aufgehoben und der Gelehrte reich belohnt.

 

Leabhar Laighneach – “Buch von Leinster“, 12. Jhdt.

Umfangreichste ältere Sammlung.

Lebor Gabála Érenn – „Das Buch von der Einnahme Irlands“

Fiktive Geschichte Irlands von der (biblischen) Weltschöpfung bis ins Mittelalter. Es gibt darin sechs  berühmte Einwanderungswellen (fast alle aus Spanien):

  1. Cesair: Enkelin Noahs, kam mit 3 Männern und 50 Frauen, alle ertranken in der Sintflut, bis auf Fintan mac Bóchra, der sich in verschiedene Tiere verwandelt und so alle anderen Einwanderungen mitkriegt.
  2. Partholón kommt mit seinen Leuten 300 Jahre nach der Sintflut. Sie siegen gegen die Fomoire, eine Art irischer Urbevölkerung, und kommen, bis auf Tuan mac Cairill (ebenfalls ein Beobachter zukünftiger Vorgänge), durch eine Seuche ums Leben.
  3. Nemed: Nachdem viele von Nemeds Leuten nach der Ankunft in Irland an einer Seuche gestorben waren, wurden die Überlebenden von den Fomoire tyrannisiert. Einige Nemed-Leute wanderten aus. Aus diesen entwickelten sich die Fir Bolg und die Túatha Dé Danann.
  4. Fir Bolg: Die Fir Bolg führten das Königtum ein und teilten Irland in 5 Provinzen.
  5. Túatha Dé Danann (Stämme der (Göttin) Danu): Sie bringen die 4 Schätze (Schwert, Speer, Kessel und Stein) mit und sind zauberkundig. In der ersten Schlacht von Mag Tuired besiegen sie die Fir Bolg, in der zweiten die Fomoire. Die Túatha Dé Danann gelten als die klassischen irischen Gottheiten (z.B. Dagda, Brigit, Ogma, Lugh).
  6. Míl: Ahnherr der Iren. Obwohl die Túatha Dé Danann durch Zauberkraft Widerstand leisten, schaffen es die Milesier durch den berühmten Zaubergesang des Amairgin Glúngel, die Insel zu erobern und in der Schlacht von Tailtiu die Túatha Dé Danann zu besiegen. Die Stämme der Danu flüchten in die berühmten Feenhügel (síd), wo sie bis heute wohnen. Sie wurden von den Kelten als Gottheiten verehrt, schrumpften aber durch die Christianisierung zu den „little people“ oder fairies. Die Milesier hingegen gelten als die Gälen bzw. Kelten.

Dindsenchas – „Überliefertes Wissen vom Hügel“

In Sagen und Verse verpackt werden die geographischen Namen in Irland erklärt.

Tochmarc Ailbe – „Die Werbung um Ailbe“

Aislinge Oenguso – „Der Traum des Oengus“

Aus dem Ulster-Zyklus. Vorgeschichte der Táin Bó Cuailnge. Oengus, Sohn des Dagda und der Boand, verknallt sich Hals über Kopf in eine Traumfrau (wörtlich gemeint). Mithilfe des Feenfürsten Bodb und des Königspaares Ailill mac Mágach und Medb gelingt es ihm, seine Traumfrau zu finden. Diese kann sich in Vögel verwandeln, und Oengus und die Traumfrau verlieben sich auf ewig. Aus Dank an Medb wird der verliebte Träumer 300 Krieger für den Rinderraub von Cooley bereitstellen.

Aided Cheltchair maic Uthechair – „Der Tod Celtchars, Sohn von Uthechar“

Aus dem Ulster-Zyklus. Der Krieger Celtchar erschlägt den gastfreundlichen Blaí und muss zur Strafe die Ulaten 3x von einer schlimmen Plage befreien (das Töten eines plündernden Kriegers und das Töten von 2 Hunden). Das Blut des letzten Hundes tötet auch Celtchar.

Cath Éthair – „Die Schlacht von Étar“

Aus dem Ulster-Zyklus. Der habgierige fili (Dichter) Aithirne aus Ulster macht sich alle Menschen der anderen drei Provinzen durch unverschämte Forderungen zu Feinden. Eines Tages versucht er, 150 adlige Damen aus Leinster zu entführen. Es kommt zum Kampf und der Ungustl Aithirne und seine Ulsterfreunde ziehen sich in der Festung von Étar zurück, wo sie von den Leinster-Leuten belagert werden. Während der Kämpfe müssen sich die Krieger von Leinster immer mehr geschlagen geben. Dabei wird auch der König von Leinster, Mes Gegra, im Zweikampf von Conall Cernach getötet. Conall’s Wagenlenker entnimmt Mes Gegras Schädel das Gehirn, vermischt es mit Kalk, und Conall Cernach bringt diese gruselige Trophäe im Triumphzug nach Ulster zurück.

Aided Chonchobuir – „Der Tod des Chonchobar“

Aus dem Ulster-Zyklus. Fortsetzung der Geschichte „Cath Éthair“. Der Connaughter Cet mac Mágach stiehlt das steinhart gewordene Gehirn von König Mes Gegra (dieses wird als Trophäe in Ulster aufbewahrt). Während einer Schlacht zwischen Connaught und Ulster schießt Cet das steinharte Gehirn mit einer Steinschleuder gegen König Conchobar von Ulster, sodass es in dessen Kopf steckenbleibt. Seine Ärzte sagen, wenn das Hirn entfernt würde, müsste Conchobar sterben. So lebt der König mit dem skurillen Geschoß in seinem Kopf 7 Jahre lang, bis er eines Tages vom Tod Christi! hört (hier haben eindeutig die Mönche ihre Finger drin!), zu den Waffen greift und so außer sich gerät, dass sich seine Kopfwunde öffnet, König Mes Gegra’s Gehirn herausfällt, und Conchobar stirbt.

Aided Chon Culainn – „Der Tod des Cú Chulainn“

Aus dem Ulster-Zyklus. Cú Chulainn, der unbesiegte Ulster-Held, stirbt und wird durch seinen Ziehbruder Conall Cernach gerächt.

Táin bó Cuailnge (s. Lebor na h-Uidre)

Aithed Gráinne re Diarmait oder Tóraigheacht Diarmada agus Ghráine – „Das Davonlaufen von Diarmait und Grainne“

Aus dem Finn-Zyklus. Urform v. Tristan und Isolde. Dreiecksgeschichte: Grainne ist Tochter von Cormac mac Airt und Ehefrau vom alten Finn. Sie brennt mit dem jungen Diarmait durch.

Cath Maige Mucrama – „Die Schlacht von Mag Mucrama“

Aus dem historischen Zyklus. König Lugaid mac Con von Munster kämpft mit seinem Ziehbruder Eogan, Sohn von König Ailill Aulom, verliert und flieht nach Schottland. Dort verbündet er sich mit dem schottischen König, rüstet ein Heer und besiegt in der Schlacht von Mag Mucrama das Heer von Eogan und den mit Eogan verbündeten König Art mac Cuinn. Lugaid wird daraufhin Hochkönig von Irland. Eines Tages fällt er ein ungerechtes Urteil, das Land wird unfruchtbar, und das Volk verlangt seinen Rücktritt. Lugaid flieht zu seinem Ziehvater Ailill Aulom, der ihn aber dummerweise aus Rache für Eogan’s Tod ermordet.

Acallam na Senórach  – „Unterredung der Alten“, 12. Jhdt.

Umfangreichste Erzählung des Finn-Zyklus. Diskussion zwischen dem gealterten Oisín, Sohn von Finn, seinem Neffen Caílte und dem hl. Patrick. Sie wandern durch Irland und lassen die Sagen und die Geschichte Revue passieren.

Buile Suibne – „Der Wahnsinn des Suibne“, 12. Jhdt.

Erhalten in drei Handschriften aus dem 17. Jhdt. Aus dem historischen Zyklus. Suibne mac Colmáin, König von Dál nAraide (7. Jhdt.n.Chr.), hat Streit mit einem Gefährten des hl. Rónán und erschlägt ihn. Rónán verflucht daraufhin Suibne, sodass er während des Schlachtenlärms von Mag Rátha den Verstand verliert und jahrelang durch die Wildnis irrt. Suibne lernt das harte Leben in der Natur kennen und wird letztendlich aus Eifersucht von einem Hirten erschlagen.

 

Das gelbe Buch von Lecan, 14. Jhdt.

Compert Chonchobuir – „Die Empfängnis von Conchobar“

Aus dem Ulster-Zyklus. Der Kriegerdruide Cathbad erschlägt die 12 Ziehväter des Mädchens Asa, Tochter von König Eochu Sálbuide von Ulster. Aus Rache stellt Asa ein Heer auf und wird „Nesa“ (Nicht-Sanft) genannt. Cathbad aber bringt Asa in seine Gewalt. Er lässt sie nur am Leben, wenn sie seine Frau wird. Asa willigt ein. Ihr Sohn heißt Conchobar mac Nesa, der nach dem Tod von König Eochu selbst König von Ulster wird.

Aided Oenfir Aífe – „Der Tod von Aífe’s einzigem Sohn“

Aus dem Ulster-Zyklus. Der Sohn des Ulster-Helden Cú Chulainn und der Kampfkunstmeisterin Aífe, stirbt im Zweikampf gegen Cú Chulainn, da er ihm seinen Namen nicht sagt. Der Ulster-Held erfährt erst nach seines Sohnes Tod, dass er sein eigen Fleisch und Blut getötet hat.

Togail Bruidne Da Derga. (s. Lebor Dromma Snechta)

Táin bó Cuailnge (s. Lebor na h-Uidre)

Aided Muirchertaig meic Erca – „Der Tod von Muirchertach, Sohn von Erc“, 11. Jhdt.

Aus dem Historischen Zyklus. Der irische König Muirchertach (6. Jhdt.n.Chr.) begegnet auf der Jagd einer schönen Zauberin namens Sín. Er verliebt sich in sie und verstößt seine Familie, woraufhin er vom Geistlichen Cairnech verflucht wird. Sín verwirrt des Königs Sinne und treibt ihn zum Wahnsinn. Sein Hof verbrennt und der König auch.

Caithréim Cellaig – „Die Laufbahn von Cellach“

Aus dem historischen Zyklus. Im 6. Jhdt.n.Chr. lebte Cellach, Sohn des Königs Eogan Bél v. Connaught, und Mönch in Clonmacnoise. König Eogan stirbt in der Schlacht gegen die Ulster-Leute. Daraufhin lässt sich Cellach dazu überreden, das Kloster ohne Erlaubnis zu verlassen, um König von Connaught zu werden. Der Abt verflucht den flüchtigen Mönch deshalb. Cellach wird aber von Guaire, einem Rivalen, bedrängt und überlässt das Königsamt daraufhin seinem Bruder Muiredach. Dann kehrt er reumütig ins Kloster zurück und wird Bischof und Berater von Muiredach. Dummerweise lässt aber Guaire Cellach ermorden. Muiredach rächt sich und tötet die Mörder, wird aber dann selbst vom bösen Guaire erschlagen.

Cath Maige Rátha – “Die Schlacht von Mag Ráth“

Aus dem historischen Zyklus. Der Hochkönig Domnall mac Aeda gerät mit seinem Ziehsohn, dem Ulsterkönig Congal Claen, wegen eines nichtigen Anlasses während eines Festes in Streit. Congal verbündet sich mit dem schottischen König und erklärt dem Hochkönig den Krieg. Es kommt zur dreitägigen Schlacht von Mag Ráth, bei der Domnall haushoch gewinnt und Congal stirbt.

 

Auraicept na nÉces – „Leitfaden für gelehrte Dichter“, 14. Jhdt.

Neben 12 Abhandlungen über die irische Sprache, Grammatik, Metrik, etc. ist auch die Darstellung des Ogam enthalten.

 

Das Buch von Ballymote, 14. Jhdt.

Neben den Mythen auch Abhandlungen zur irischen Dichtkunst, Triaden und Ogam. Texte mit sagenhaftem, juristischem, genealogischem und historischem Inhalt.

Compert Chonchobuir (s. Das gelbe Buch von Lecan)

 

Jüngere Mythen, die in verschiedenen weniger bekannten Handschriften auftauchen:

Cath Finntrága – „Die Schlacht von Ventry“, 15. Jhdt.

In zahlreichen Hanschriften aus dem 18. Jhdt. Aus dem Finn-Zyklus. Der Superheld Finn mac Cumaill und seine Krieger/innen, die Fianna, verteidigen zusammen mit dem Feenfürsten Bodb in der Schlacht von Ventry Irland gegen einen fiktiven König der Welt (rí an domhain).

Compert Mongáin ocus serc Duibe Lacha do Mongán – „Die Empfängnis des Mongán und seine Liebe zu Dub Lacha“, 15. Jhdt.

In einer Handschrift erhalten. Aus dem historischen Zyklus.

Aided Cheit maic Mágach – “Der Tod des Cet mac Mágach“, 16. Jhdt.

Nur in einer Handschrift erhalten. Aus dem Ulster-Zyklus. Der Krieger Conall Cernach tötet seinen Gegner Cet mac Mágach in einem Zweikampf und wird selbst schwer verletzt. Ein gewisser Bélchú nimmt den Verwundeten bei sich auf und verlangt, dass wenn dieser genesen ist, er mit ihm kämpfen will. Bélchú verliert aber den Mut und fordert seine 3 Söhne auf, Conall des Nachts zu töten. Conall kriegt das spitz und zwingt Bélchú, sich ins Bett zu legen, wo er von seinen eigenen Söhnen ermordet wird.

Aided Loegairi Buadaig – „Der Tod von Loegaire, dem Siegreichen“, 16. Jhdt.

Nur in einer Handschrift erhalten. Aus dem Ulster-Zyklus. Der fili (Dichter) Aed mac Ainninne hat Sex mit der Frau von König Conchobar von Ulster. Er soll deshalb im See ertränkt werden. Aed aber kann den See mit Zauberkraft austrocknen. Der See vor Loegaires Haus ist aber gegen Zauber immun. Loegaire aber will nicht, dass man in seinem See jemanden ermordet und stürzt mit gezogener Waffe aus seinem Haus. Leider aber ist seine Türe zu niedrig: Der Arme stößt sich den Kopf und stirbt daran. Aed kann aber flüchten.

Aided Chlainne Tuirenn – „Der Tod der Kinder des Túirenn“, 18. Jhdt.

In mehreren Handschriften erhalten. Aus dem Mythologischen Zyklus. Die 3 Túatha-Dé-Danann-Brüder Brian, Iuchair und Iucharba ermorden ihren Verwandten Cian und müssen als Strafe acht unlösbare Aufgaben lösen. Sie schaffen 7 Aufgaben, die 8. ist ihr Verhängnis. Lug, der Sohn des Ermordeten, lässt die 3 Brüder aus Rache verrecken.